1. Solaranlage mit 99 kWp in Betrieb
Weitere Bürgerbeteiligungen ab 500€ möglich
Wie geplant, konnte am 26. Juli 2011 die 1. PV-Anlage der Energie-Genossenschaft "R-neuerbar eG" offiziell in Betrieb genommen werden. Obwohl sie schon seit 5. Juli 2011 CO2-freien Strom liefert, gaben jetzt Landrat Herbert Eckstein sowie Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Genossenschaft grünes Licht für diese umweltfreundliche Stromquelle.
Alle Mitglieder der Genossenschaft sind nach Abschluss der noch andauernden Bauarbeiten am Neubau des Berufskraftfahrer-zentrums zur Besichtigung eingeladen.
Zufriedene Partner
Durch diese 99kWp-PV-Anlage auf dem Hauptgebäude und der Maschinenhalle soll jetzt ein Jahresstrombedarf von ca. 25 Haushalten (ca. 90.000 kWh) erzeugt werden. Die Umwelt wird dann durch die Einsparung von ca. 54 Tonnen CO2 entlastet. Dies freut neben Landrat Eckstein und Herrn Wernard (Ltr. Gebäudeverwaltung) auch die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft.
Vom Aufsichtrat waren Kurt Kayser und Thomas Hochmeyer anwesend. Die beiden neuen AR-Mitglieder Helmut Neuweg und Dr. Bernd Ital waren leider verhindert. Der Vorstand war durch Werner Emmer, Tino Schleicher und Hermann Lorenz komplett vertreten. Sie alle waren sehr zufrieden mit dem Projektverlauf. Denn der Realisierungszeitplan war wirklich eng.
Kurze Chronologie
Von Anfang an war klar, dass der Verein "Energiebündel Roth-Schwabach e.V." nicht nur aufklären und motivieren, sondern auch umsetzen will – zusammen mit den BürgerInnen. So war es nur folgerichtig, dass sich der Verein um die Erstellung der PV-Anlage auf dem Dach des neuen "Berufskraftfahrerzentrum" im Süden von Roth bewarb. Ziel: Möglichst viele Bürger sollen sich daran beteiligen und davon Nutzen haben. Dieser Gedanke fiel nicht nur bei Landrat Herbert Eckstein auf fruchtbaren Boden. Als langjähriger Unterstützer alternativer, CO2-freier Energiekonzepte ist dies nur eine Fortsetzung seiner Ziele. Und die Mitglieder des Kreistags sahen es ähnlich. Das Angebot des Vereins überzeugte. Am 20. März 2011 wurde dann die Energie-Genossenschaft "R-neuerbar eG" gegründet.
Mitglied ab 500€ - keine Begrenzung nach oben
Bereits vor der Gründung wurde starkes Interesse an den Genossenschaftsanteilen signalisiert. Bis heute sind fast 70 Mitglieder der Genossenschaft beigetreten. Ihre Einlagen betragen 500 € bis 10.000 €.
Die ursprünglich veröffentlichte Einlagen-Obergrenze von max. 20 Anteilen (=10.000€) besteht heute nicht mehr. So haben also viele Bürger die Chance, sich entsprechend Ihrer Möglichkeiten an den Projekten der Genossenschaft "R-neuerbar eG" zu beteiligen. Ihre Einlage soll dabei eine solide Rendite erwirtschaften. Ohne die Wirtschaftlichkeit zu gefährden, kann aber die Finanzierung von Projekten durch Bankdarlehen ergänzt werden.
Lokale Wertschöpfung – lokale Stromerzeugung
Die Ausführung der PV-Anlagen-Installation durch ein lokales Unternehmen erfolgte wie ursprünglich geplant. Ab 16. Mai 2011 wurden die ersten Module gesetzt, Wechselrichter montiert und der Schaltschrank im Keller für die Zählermontagen vorbereitet. Denn mit den Vertragspartnern Landratsamt Roth und Stadtwerke Roth wurde vereinbart, dass der Sonnenstrom möglichst sofort im Gebäude verbraucht werden soll. Vorteil dieser Lösung: Der "Eigenverbrauch" entlastet öffentliche Übertragungsnetze, die heute mancherorts bei zuviel Sonnenschein und knappen Netzausbau überfordert sind.
Dieses Projekt zeigt deutlich auf, dass die BürgerInnen die Energiewende wollen und gerne – auch finanziell - mit begleiten. Die nächsten Projekte sind in Vorbereitung, so dass BürgerInnen weiterhin Anteile zur Genossenschaft zeichnen.
Das bisherige Interesse zeigt auch, dass viele Bürger nicht fragen:
"Was kostet die Energiewende"? sondern: "Was kostet es uns, wenn wir nicht mitmachen, mitgestalten und mitgewinnen"? Hoffentlich nicht die Zukunft unserer Kinder und Enkel? (HL)